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Schlussbericht 2024 PDF
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Sonntag, 14. Februar

PER-SONAT
Christine Mothes
SopranTobie Miller
SopranElizabeth Rumsey
FidelSabine Lutzenberger
Mezzosopran & Leitung

Unsichtbar – Gesänge aus dem Verborgenen – Die Musik der Zisterzienserinnen



 


St.Mangen

16:00  Einführung mit Sabine Lutzenberger
17:00  Konzert


«Unermesslich wie die Sterne des Himmels» – dieses Bild fand Kardinal Jakob von Vitry um 1220 für die rasante Ausbreitung der Frauenklöster. Unter dem Eindruck der gewaltigen Zahl von Klostergründungen entschied das Generalkapitel in Cîteaux, dass Frauenkonvente in absoluter Klausur leben sollten. Für die Nonnen bedeutete dies, ein Leben ausschliesslich innerhalb der Klostermauern zu führen und für die Aussenwelt unsichtbar zu sein. Ihr Gesang drang von den eigens errichteten Nonnenemporen in das Kirchenschiff – so waren sie zwar nicht sichtbar, wohl aber hörbar.

Traditionell waren die gregorianischen Gesänge, aus deren gewaltigem Repertoire sich die klösterliche Musik auch im zweiten christlichen Jahrhundert noch lange speiste,einstimmig und unbegleitet. Dass dies vor dem Hintergrund des Ideals von Reinheit, Armut und Askese auch in der Praxis so zu bleiben hatte, war per Dekret festgelegt. Die Einhaltung dieser Regel wurde auch von Visitatoren überprüft. Aber es ist u. a. ikonografisch nachweisbar, dass die Experimentierfreudigkeit und Kreativität begabter Nonnen und Mönche sich dennoch immer wieder Bahn brachen: Einfache Mehrstimmigkeit und auch die Begleitung der Gesänge durch mittelalterliches Instrumentarium (Orgel, Fideln) gehörten zu den künstlerischen Freiheiten, die man sich in der Abgeschiedenheit der Klöster bisweilen erlaubte.

Das für dieses Programm recherchierte Repertoire klösterlicher Gesänge repräsentiert sowohl die einstimmige als auch die mehrstimmige Gesangspraxis der Zisterzienserinnen. Zugrunde liegen als originale Quellen die Codices aus Marienthal (13. – 15. Jahrhundert) und Wonnenthal (1340) sowie der Codex Las Huelgas (um 1340). Die Musik öffnet akustisch ein Fenster zu der tiefgründigen Spiritualität einer lang vergangenen Epoche, in der sich Ältestes noch vorsichtig mit ganz Neuem zu mischen begann – im Quellgebiet der faszinierenden neuzeitlichen Musikgeschichte des Abendlandes.