Café Zimmermann
Céline Frisch, Cembalo Pablo Valetti, musikalische Leitung

Nicht nur geistliche Musik von höchster Ausdruckskraft, sondern auch eine Menge originelle weltliche Musik hat Johann Sebastian Bach geschaffen – das Label «weltlich» ist dabei mit Vorsicht zu geniessen, denn im geschlossen theozentrischen Weltbild der Bachzeit hatte dieser Begriff nicht dieselbe Bedeutung wie heute. Gern hat Bach 1729 in Leipzig die Leitung des zuvor u.a. von Georg Philipp Telemann geleiteten studentischen «Collegium Musicum» übernommen. Dieses Instrumentalensemble unterhielt regelmässig die Gäste des Zimmermann᾿schen Kaffeehauses in der Katharinengasse mit konzertanter Musik, und Johann Sebastian Bach nutzte die Gelegenheit, in diesen Veranstaltungen nicht nur sich selbst, sondern auch seine Auszubildenden – darunter auch seine eigenen Söhne – als Instrumentalvirtuosen zu präsentieren. In puncto Repertoire griff er auf eigene konzertante Werke seiner Weimarer und Köthener Zeit zurück und liess sich die Gelegenheit nicht entgehen, sie zu überarbeiten und zu vervollkommnen. Sicher hat er ausserdem auch Musik seiner Zeitgenossen, u.a. seines Vorgängers Telemann, zum Vergnügen der Kaffeehausbesucher präsentiert.

Das Ensemble «Café Zimmermann» hat sich vor Jahren einer viel bejubelten Gesamtaufnahme des Bachschen Konzertrepertoires gewidmet und darüber hinaus auch vielfältiges weiteres barockes Konzertrepertoire mustergültig interpretiert. Wenn der Geiger Pablo Valetti, die Cembalistin Céline Frisch und die um sie versammelten Musikerinnen und Musiker uns zum Auftakt von AMSG 2026 ins Leipziger Kaffeehaus Zimmermann entführen, schöpfen sie dementsprechend aus dem vollen Erfahrungsschatz ihrer mittlerweile über 25-jährigen Ensemble-Geschichte.