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Sonntag, 5. Februar


Daniel Johannsen
Veronika Skuplik
Consortium Instrumentale
Michael Wersin


Himmel & Erde – Konzertante geistliche Musik für Tenor, Violinen und Basso Continuo

17:00 Uhr
Konzert

16:15 Uhr
Einführung

Ort: St.Mangen



Buchstäblich zwischen Himmel und Erde entrollte sich das Leben der Menschen zur Barockzeit. Der Himmel als Sehnsuchtsort war stets nahe, denn das irdische Leben bereitete mehr als heute Mühsal und Kummer. Leiden und Sterben waren ebenso allgegenwärtig wie der beflügelnde und beglückende Trost, den der christliche Glauben spendete. Und wessen Metier die Kirchenmusik war, der sang ein leidenschaftliches Lied auf die im Glauben vermittelte enge Beziehung zwischen Himmel und Erde. Die in diesem Programm vertretenen Komponisten vermochten dies auf besonders mitreissende Weise.

Johann Hermann Schein tat dies im Amt des Thomaskantor, welches er etwas mehr als 100 Jahre vor Bach übernahm. Sein Verdienst liegt auf dem Gebiet des «geistlichen Concertos», einer von Italien her inspirierten Gattung, die er auf Basis der lutherschen Bibelübersetzung als einer der ersten kreativ und vielgestaltig in den deutschen Sprachraum einführte. Johann Rosenmüller hätte ebenfalls Thomaskantor werden können, aber schwerwiegende Verfehlungen verhinderten dies. Eine lange Zeit im italienischen Exil schloss sich an. Sein musikalisches Genie steht in einem tragischen Spannungsverhältnis zu den Unebenheiten seines Lebensweges.

 Dietrich Buxtehude dagegen vermochte sein ausserordentliches Talent in Lübeck an einer Traumstelle über Jahrzehnte ungestört zur Entfaltung bringen: Die Marienkirche war zu seiner Zeit eines der ganz prominenten musikalischen Zentren jener Zeit. Und Buxtehudes norddeutscher Zeitgenosse Philipp Heinrich Erlebach, in diesem Programm mit einer seiner Triosonaten vertreten, konnte in Rudolstadt am dortigen Hof des Grafen von Schwarzburg eine ähnlich lange und erfolgreiche berufliche Laufbahn absolvieren.

Das gleichberechtigte Konzertieren von Gesangsstimme und Instrumenten zum Lobe Gottes ist das schöne Thema dieses Rezitals. Zur Barockzeit geschah es in dem festen Glauben, dass auch die Musik ein Teil der göttlichen Schöpfung sei. Sie so ins Werk zu setzen, dass sie den Schöpfer anschaulich werden liess, war das Bestreben der Komponisten.